Neulich mit der Deutschen Bahn

19 April 2008

Am letzten Donnerstag bin ich von Berlin nach Leipzig mit dem ICE (ja die Deutsche Bahn) gefahren. Der Zug sollte dann nach Erfurt bzw. München weiterfahren. Normalerweise kommt dieser Zug recht pünktlich; aber nun gut: 10 Minuten Verspätung aus Hamburg kann ja mal vorkommen – wenn auch ungewöhnlich. Der Grund war eine „Verspätung im Betriebsablauf“ bzw. ein Software-Fehler.

Nach ca. 20 Minuten Fahrt stoppt der ICE plötzlich; was war?

Lautsprecher: *rauschen* „Heute haben wir wohl klein Glück. Eine Lok steht vor uns und fährt nicht weiter…Störung im Betriebsablauf… wir danken für Ihr Verständnis.“ *schweigen* „Nun hat uns leider noch eine kaputte Weiche zum Stand gezwungen.“ *schweigen*

Der Ton war ermunternd freundlich. Einige Minuten später ging’s weiter mit der Fahrt. Wir haben nun 20 Minuten Verspätung – bei einer Strecke von insgesamt etwa 1 Stunde.

Ca. 20 Minuten vor Leipzig die nächste Überraschung:

Plötzlich wurde im gesamten Abteil die Platzreservierung angezeigt, jedoch nicht für die Strecke „Berlin-Leipzig“ sondern „Hamburg-Berlin“. Auf allen Plätze. 🙂

Ca. 5 Minuten später.

Lautsprecher: „Liebe Fahrgäste, heute haben wir eine besondere Fahrt. Bitte wundern Sie sich nicht, dass Sie die Sitzreservierungen wieder aktiv sind.“ *Der Zug gleitet mit ca. 160 km/h auf Leipzig zu.* „Wir haben leider ein Materialfehler in Ihrem Wagen. Wie bereits einmal in Hamburg geübert, ändern wir die Wagenreihenfolge. Aus diesem Grund bitten wir alle Reisenden aus dem vorderen Wagen in den hinteren und Reisende aus dem hinteren Wagen in den vorderen umzusteigen, sobald wir in Leipzig angekommen sind. Der Wagen mit dem Materialfehler fährt dann statt nach Erfurt nach München in die Werkstatt.“

Der Ton war wieder ermunternd. Irgendwie war’s lustig.

Kurz zur Erinnerung: Wir fahren ca. 160 km/h in einem voll besetztem Zug; der Zugbegleiter informierte uns gerade über einen Materialfehler; bei Ankunft „üben“ wir wieder den fliegenden Wechsel; die Werkstatt ist in München.

Irgendwann sind wir dann mit über 20 Minuten Verspätung in Leipzig angekommen; dort strömten die Fahrgäste aus dem Zug. auch die Zugbegleiter scherzten untereinander auf dem Bahnsteig. Ich glaube, dass wir selten so viele Gäste auf dem Bahnsteig hatten. 😉

Urteil: enormer Entertainment-Faktor

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